Über das Stück
Open-Air-Klassiker von William Shakespeare Textfassung von Achim Bieler
Was alle Figuren in diesem bezaubernden Lustspiel wollen, ist Liebe. Doch was sie, von diesem Wort geblendet, anstellen, um sie zu gewinnen, ist ebenso vielfältig und widersprüchlich, ebenso poetisch und verrückt wie die Liebe selbst.
Viola landet nach einem Schiffbruch am Strand des seltsamen Illyriens. Voller Trauer um ihren vermeintlich ertrunkenen Zwillingsbruder schlüpft sie, um sich allein als Frau in einem unbekannten Land zu schützen, in Männerkleidung und heuert als Bote beim Grafen Orsino an. Viola wird nun, als Cesario, der von Orsino verehrten Olivia Liebesschwüre überbringen: Olivia lehnt die Avancen des Grafen ab und verliebt sich stattdessen in den Boten. Viola wiederum ist in Orsino verliebt und um das Chaos perfekt zu machen glaubt der Diener Malvolio nach einem bösen Streich, dass seine Herrin Olivia in ihn verliebt ist.
Alle sind verliebt, alle haben Sehnsüchte, die unerfüllbar scheinen. Die Handlung hat viele Seitenstränge und doch bleibt immer die Frage: Wer bin ich? Und vor allem: Wer bin ich ohne den Anderen. Das von Shakespeare als "Festkomödie" bezeichnete Stück steckt voller Irrsinn und Gewalt, grandioser Komik und abgrundtiefer Traurigkeit.
Trotz intensiver Forschungen weiß man wenig über das Leben von William Shakespeare, dem bedeutendsten Dichter des elisabethanischen Zeitalters. Unbestritten ist, dass er mit seinen insgesamt 37 überlieferten Stücken wie kein anderer Autor die europäische Dramatik geprägt hat. Seine Werke inspirieren bis heute Dramatiker und Komponisten zu zahlreichen Adaptionen.